Runter mit dem Winterdreck – Die Grundreinigung
Gegen die schlimmsten Symptome hilft zunächst die Waschanlage. Dabei sollte man aber ruhig einen Euro mehr ausgeben und sich das Programm mit Unterbodenreinigung gönnen, denn an der Unterseite hat sich in vielen unzugänglichen Ecken das meiste Salz eingenistet. Ist erst einmal der Unterbodenschutz versehrt, führt dies zwangsläufig zu Rost. Wer Angst vor Mikrokratzern im Lack hat, sollte darauf achten, dass die Waschanlage mit schonenden Lappenbürsten statt harten Nylonborsten arbeitet.
Eine andere Alternative sind Hochdruckreiniger oder die Wäsche mit Schwamm und Schlauch. Insbesondere bei Cabrios mit Stoff- oder Kunststoffverdeck empfiehlt sich diese Methode, da das Bezugsmaterial nicht durch die fest zupackenden Bürsten beschädigt wird. Doch bitte nur auf extra ausgewiesenen Reinigungsplätzen mit Ölabscheider und Schmutzfiltern, denn in normalen Hauseinfahrten oder auf der Straße ist die Autowäsche ohnehin verboten. Um Schäden zu vermeiden, sollte man mit Hochdruckreinigern jedoch vorsichtig sein und einen Minimalabstand von 30 Zentimetern nicht unterschreiten. Besonders Reifen, Dichtungen und Cabriodächer können sonst schnell Schaden nehmen.
Kosmetik für den Lack
Nach der Reinigung in der Waschanlage treten die meist durch aufgewirbeltes Streusalz verursachten kleinen Lackschäden besonders deutlich hervor. Mit einem Lackstift, den es bei Vertragshändlern zu kaufen gibt, lassen sich solche Schäden leicht selbst beheben. Das dient nicht nur der Optik, sondern schützt auch vor Rost.
Wer seinen Lackstift im Zubehörhandel kaufen möchte, findet den Farbcode entweder im Serviceheft oder auf einem Aufkleber im Kofferraum oder der Reserveradmulde. Eine anschließende Politur und Versiegelung mit Hartwachs lässt den Lack glänzen und Wasser besser abperlen.
Reinigung von schwer zugänglichen Stellen
Weil nur selten jemand unter den Wagen schaut, wird der Unterboden bei der Reinigung oft vergessen. Ein Fehler, denn gerade hier hat sich auf Grund der Nähe zur Fahrbahn, der seltenen Reinigung und der zahlreichen Nischen und Spalten oft besonders viel Salz festgesetzt. Weitere Stellen, die oft vergessen werden, sind die Fugen von Motorhaube und Kofferraumklappe, Türschwellen und Gummidichtungen. Dort festsitzender Schmutz wird von Waschanlagen meist nicht entfernt.
Wichtig: An den genannten Stellen kann das Wasser oft nicht gut abfließen – deshalb sammelt sich dort auch soviel Schmutz an. Deshalb sollte man immer mit einem trockenen Tuch nachwischen, um Rost zu vermeiden. Scheiben sollte man mit Glasreiniger von innen und außen reinigen und ebenfalls gut trocken wischen, weil sich sonst Schlieren bilden. Hartnäckige Schmutzfilme aus Abgasrückständen und Straßendreck können mit Silikonentferner beseitigt werden.
Sauber unter der Haube
Keinesfalls darfst du bei modernen Fahrzeugen dem Schmutz im Motorraum mit dem Dampfstrahler zu Leibe rücken. Schäden an den empfindlichen elektrischen und elektronischen Komponenten der Motorsteuerung können die kostspielige Folge sein. Muss der Motor deines Autos wegen Undichtigkeiten oder Marderbefall gesäubert werden, solltest du das lieber einem Fachmann überlassen. Ein Blick in den Motorraum kann aber trotzdem nicht schaden. Wir empfehlen, den Motoröl- und Kühlwasserstand zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen. Die Vorratsbehälter der Scheiben-/Scheinwerferwaschanlage müssen gefüllt werden und Schläuche und Leitungen solltest du auf etwaige Undichtigkeiten hin checken. Öl oder Wasser dürfen keinesfalls irgendwo unkontrolliert austreten.
Neue Wischer, freie Sicht
Schmierende Scheibenwischer deuten auf poröse Gummilippen hin und sollten durch neue ersetzt werden. Deine besondere Aufmerksamkeit verdient die Beleuchtungsanlage. Eine Funktionsprüfung dient deiner Sicherheit und erspart dir Ärger bei Fahrzeugkontrollen.
Apropos Schlieren: Bilden sich solche bei Einsatz der Scheibenwischer, sind oft die Wischergummis durch die Kälte spröde geworden und eingerissen. Ein neuer Satz ist jedoch für wenig Geld zu bekommen und der Austausch ist problemlos. Wichtig ist nur, die neuen Wischer deutlich hörbar einrasten zu lassen, sonst könnten sie sich bei der nächsten Autobahnfahrt selbstständig machen.
Für gute Sicht ist natürlich auch im Sommer die Scheibenwaschanlage unverzichtbar. Wenn der Behälter nach dem Winter aufgefüllt wird, braucht er kein Frostschutzmittel mehr, dafür gibt es aber speziell für den Sommer Zusätze, die auf Grund anderer chemischer Zusammensetzung beispielsweise besonders gut Insekten von der Scheibe entfernen.
Innenraum von Feuchtigkeit befreien
Im Winter kommt viel Feuchtigkeit ins Auto: Nässe von Schuhen und Kleidung dringt in Teppiche und Polster ein und setzt sich auf Grund höherer Luftfeuchtigkeit auch oft dort fest. Da im Winter seltener mit offenen Fenstern gefahren wird und die Klimaanlage, die ebenfalls die Luft entfeuchtet, kaum benutzt wird, verdunstet die Feuchtigkeit nicht und kann im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung führen und damit Gesundheitsgefahren heraufbeschwören. Darüber hinaus fördert sie die Bildung von Rost und lässt die Scheiben beschlagen, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Tipp: Zeitungspapier ist sehr saugfähig. Ein paar Bögen, die über Nacht zwischen Teppichboden und Fußmatte geklemmt werden, saugen die Feuchtigkeit auf. Bei hellen Innenausstattungen drohen allerdings Spuren durch die Druckerschwärze. In diesem Fall sollte man besser alte Handtücher verwenden.
Gummi-Fußmatten sind zwar im Winter praktisch, weil sich der Schmutz von ihnen einfacher abwaschen lässt, auf ihnen bleibt das Wasser stehen, was ebenfalls die Luftfeuchtigkeit im Auto erhöht. Wenn auch nach sorgfältiger Reinigung der Scheiben und Trocknen des Innenraums die Scheiben weiterhin beschlagen, ist wahrscheinlich der Innenraumfilter feucht oder stark verschmutzt und muss ausgetauscht werden. Filter sind meist nicht besonders teuer und können auch von Laien ausgetauscht werden. Sollte das Problem damit immer noch nicht behoben sein, bleibt nur die Fahrt in der Werkstatt, schließlich könnte ein verborgener Wassereinbruch vorliegen, der auf Dauer das ganze Fahrzeug ruinieren kann.
Besondere Pflege haben auch die Sitze verdient: Flecken in Stoffbezügen entfernt handelsüblicher Polsterschaum, der auch für Teppiche und Fußmatten verwendet werden kann. Leder ist in Hinblick auf Flecken pflegeleichter, trocknet jedoch schnell aus und hat dann mit Riss- und Faltenbildung zu kämpfen. Gegen diesen Prozess helfen spezielle Pflegemittel, die ähnlich wie eine Feuchtigkeitscreme wirken.
Kofferraum aufräumen
Regelmäßige Pflege macht sich spätestens beim Wiederverkauf bezahlt. Das Aufräumen des Autos lohnt sich aber schon vorher: Skiträger etwa stehen wie eine Mauer im Wind und treiben den Spritverbrauch selbst „leer“ um ein bis vier Liter in die Höhe. Also sollten sie spätestens jetzt abgenommen werden. Außerdem raten Institutionen wie der AvD, Schneeketten, Kanister mit Scheibenfrostschutz, Eiskratzer und ähnliche Winterausrüstung in der Garage zu verstauen. 20 Kilo weniger Gewicht sparen bei einem modernen Auto immerhin 0,1 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer. Hinzu kommt ein Plus an Stauraum. Wer sowieso schon am Sortieren und Ordnen ist, sollte einen Blick auf den Verbandskasten werfen und das Verfallsdatum prüfen. Das erspart später böse Überraschungen.
Rädercheck
Als Faustregel gilt, dass man "von O bis O", von Ostern bis Oktober, mit Sommerreifen fahren sollte. Sie bieten in der warmen Jahreszeit aufgrund von Gummimischung und Profil nicht nur besseres Fahrverhalten, sondern rollen in der Regel mit weniger Widerstand ab – und dies senkt ebenfalls den Treibstoffverbrauch. Die Winterreifen sollte man vor der Einlagerung auf Schäden und Profiltiefe checken, sonst könnte es passieren, dass man sie im nächsten Winter mühevoll wieder ans Tageslicht schleppt, nur um sie anschließend schnurstracks zum Entsorger zu bringen. Für ausreichend Grip auf Schnee sollte das Profil mindestens fünf Millimeter betragen. Einfache Messgeräte liegen im Reifenfachhandel oft als Werbegeschenk aus. Für eine weitere Gratislösung muss der Autofahrer Geld in die Hand nehmen – und zwar eine Euromünze: Verschwindet deren goldener Rand vollständig in den Rillen des Pneus, ist alles OK. Steinchen sind meist harmlos und werden am besten mit einem nicht zu spitzen Schraubendreher aus dem Profil gepult. Anders sieht es mit Nägeln, Scherben und Co. aus. Stecken sie lediglich oberflächlich in den Profilblöcken genügt es meist, sie mit einer Zange herauszuziehen. Liegen tiefere Beschädigungen vor, muss der Reifenfachmann entscheiden, ob eine Reparatur noch möglich ist oder der Exitus droht. Den gerade montierten Sommerreifen gilt es sich natürlich ebenfalls noch kurz zu widmen: Vor allem muss der Luftdruck stimmen. Das Reserverad kann bei dieser Gelegenheit gleich mit geprüft werden. Doch wie viel muss in die Pneus überhaupt hinein? Eine entsprechende Tabelle findet sich bei den meisten Fahrzeugen im Tankdeckel oder im Türeinstieg der Fahrerseite und natürlich in der Betriebsanleitung.
So, nun steht einem entspannten Autofahrer-Frühling nichts mehr im Wege! Da bleibt uns nur noch übriger Dir „Allzeit gute und sichere Fahrt!“ zu wünschen.
Viel Spaß wünscht euer Team von Achim`s Fahrschule
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Erhardt (Samstag, 31 Januar 2015 00:14)
Der Punkt Innenraum von Feuchtigkeit befreien ist echt hilfreich. Danke dafür! Bieten Sie in Ihrer Fahrschule auch ein Nothelferkurs an? Ich weiss gerade nicht genau wo ich fragen soll =) Beste Grüsse
Achim`s Fahrschule (Montag, 02 Februar 2015 11:08)
Hallo Erhardt! Danke für Dein Feedback, das freut uns, wenn der Beitrag weiterhelfen konnte. Nein, wir bieten derzeit keine Pannenkurse oder Ersthelferkurse bei uns an, aber wir arbeiten mit örtlichen Rettungsdiensten zusammen, bei Fragen kannst Du uns gern im Büro erreichen und Dir die Kontakte geben lassen. Viele Grüße von Achim`s Fahrschule
lxbfYeaa (Mittwoch, 19 Juni 2024 12:31)
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lxbfYeaa (Mittwoch, 19 Juni 2024 12:34)
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lxbfYeaa (Mittwoch, 19 Juni 2024 13:07)
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lxbfYeaa (Mittwoch, 19 Juni 2024 13:09)
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